Vor der Fensterfront eines Hochhauses sitzen in einer Etage zahlreiche Personen vor einer Reihe Monitore, die kreisförmig angeordnet sind.

Ideen für mehr offene Daten aus der Zivilgesellschaft

Welche Impulse braucht es, um den Datenpool aus der Zivilgesellschaft zu vergrößern und ein offenes Datenökosystem zu schaffen? Das Projekt "Daten für die Gesellschaft" der Bertelsmann Stiftung hat das Potenzial von offenen Daten aus der Zivilgesellschaft erkundet. Ein neues Impulspapier fasst die Erkenntnisse aus zahlreichen Workshops und Gesprächen zusammen.

Ansprechpartner:innen

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Mario Wiedemann
Senior Project Manager
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Nina Hauser
Project Manager
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Petra Klug
Senior Project Manager

Inhalt

 

Ein vielfältiges Datenökosystem wird im besten Fall von unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen getragen. Es kann somit als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen dienen und zu mehr Transparenz, sozialen Innovationen und demokratischer Teilhabe beitragen.

Die Bertelsmann Stiftung hat in ihrem Explorationsvorhaben „Open Data und Zivilgesellschaft“ seit Ende 2022 in mehreren Workshops und in vielen Gesprächen mit zivilgesellschaftlichen Akteur:innen das Potenzial von offenen Daten aus der Zivilgesellschaft erkundet. Das neue Impulspapier „Offene Daten für alle: Die Rolle der Zivilgesellschaft“ fasst die Erkenntnisse zusammen.

Chancen von Open Data: Transparenz, Effizienz, Kooperation

Legitimität und Transparenz gegenüber Fördernden, Medien und der Gesellschaft spielen bei der Veröffentlichung von Daten im zivilgesellschaftlichen Kontext eine zentrale Rolle. In einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung unter gemeinnützigen Organisationen antworteten auf die Frage „Was verbinden Sie mit offenen Daten?“ 85 Prozent der Befragten: „Stärkung der Transparenz“.

Für datenbereitstellende Organisationen ergeben sich aus der Veröffentlichung vielfältige Chancen. Das Umdenken zu Gunsten einer offeneren Datenkultur und dem damit verbundenen Organisationswandel begünstigt einen neuen Umgang mit Daten. Ressourceneffizienz durch Data Pooling gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen rückt in greifbare Nähe. Datenaustausch, der in der Kooperation mit Externen immer mehr in den Mittelpunkt rückt, wird vereinfacht. Wenn das Bild unserer Gesellschaft nicht nur durch Daten staatlicher sondern auch zivilgesellschaftlicher Organisationen gezeichnet wird erhalten wir außerdem ein vollständigeres Abbild unserer Gesellschaft.

Daten offen bereitzustellen ist aber auch eine strukturelle Herausforderung, die in der Regel mit einer notwendigen Verbesserung der internen Daten- und IT-Infrastruktur sowie einer Anschlussfähigkeit an externe Systeme einhergehen muss. Interne Datensilos sollten abgebaut und die Qualität des Datenbestands auf den Prüfstand gestellt werden.

Zivilgesellschaftliche Organisationen haben Nachholbedarf

Die Ideen von Open Data in der Zivilgesellschaft sind nicht neu. Große Projekte wie Wikidata und Open Street Maps sowie zahlreiche Citizen-Science-Projekte stellen offene Daten in großem Umfang bereit. Was aber bisher in größerem Umfang fehlt: Daten der Stiftungen, der Wohlfahrtsverbände und vieler weiterer großer und kleinerer zivilgesellschaftlicher Organisationen. Datensätze aus der Projekt- und Programmarbeit offen bereitzustellen, ist in vielen Organisationen noch ein Novum.

Die Bertelsmann Stiftung stellt selbst bereits vereinzelt Open Data zur Verfügung und möchte diese Aktivitäten in diesem Jahr deutlich ausbauen. Darüber hinaus möchten wir einem offenen Datenökosystem in der Zivilgesellschaft den Weg bereiten. Für diesen Weg haben wir fünf Bausteine identifiziert:

Baustein 1: Ein Open-Data-Portal für die Zivilgesellschaft

Baustein 2: Fördermöglichkeiten

Baustein 3: Kompetenzaufbau

Baustein 4: Datenbereitstellung und –nutzung

Baustein 5: Wissenstransfer und Vernetzung

In den nächsten Monaten arbeiten wir als Bertelsmann Stiftung weiter daran, einen entscheidenden Beitrag zu einem wachsenden gemeinwohlorientierten Datenökosystem zu leisten. Wir möchten dies gemeinsam mit vielen unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Partner:innen tun, die sich ebenfalls für die Öffnung und bessere Nutzung von Daten einsetzen – aus unserem Netzwerk, aber auch darüber hinaus.

So kann Ihre Organisation sich einbringen

Möchten Sie gerne Ihre Expertise zu Daten und offenen Daten in unsere Initiative einbringen? Arbeiten Sie in einer fördernden Organisation, die z. B. Mikroförderungen für kleinere gemeinnützige Organisationen vergeben kann, die offene Daten bereitstellen wollen? Arbeiten Sie in einer Organisation, die sich mit eigenen personellen oder finanziellen Ressourcen am Aufbau des beschriebenen Datenökosystems einbringen könnte? Oder arbeiten Sie in einer Organisation, die selber gerne offene Daten bereitstellen möchte und sich z. B. auch die Teilnahme an Formaten vorstellen kann, bei denen zivilgesellschaftliche Akteur:innen gemeinsam versuchen, mehr Potenzial aus ihren vorhandenen Daten zu schöpfen? Dann freuen wir uns über einen Austausch mit Ihnen! Klicken Sie für eine Kontaktaufnahme einfach auf eine:n der Ansprechpartner:innen am Anfang des Artikels.

Impulspapier

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Unser Projekt "Daten für die Gesellschaft" veröffentlicht monatlich einen Newsletter, in dem wir Wissenswertes rund um das Thema Daten zusammentragen.  Neben Infos zu aktuellen Themen aus der Welt der Daten erwarten Sie Hinweise zu Veranstaltungen, Lesens- und Hörenswertes aus der Community, interessante Datenvisualisierungen und vieles mehr.